„Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles was entsteht; Ist wert, daß es zugrunde geht; Drum besser wärs wenn nichts entstünde. So ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung, kurz das Böse nennt, Mein eigentliches Element.“
MEPHISTOPHELES.
Wozu der Lärm? was steht dem Herrn zu Diensten?
FAUST. Das also war des Pudels Kern!
Ein fahrender Skolast? Der Casus macht mich lachen.
MEPHISTOPHELES. Ich salutiere den gelehrten Herrn!
Ihr habt mich weidlich schwitzen machen.
FAUST. Wie nennst du dich?
MEPHISTOPHELES. Die Frage scheint mir klein
Für einen, der das Wort so sehr verachtet,
Der, weit entfernt von allem Schein
Nur in der Wesen Tiefe trachtet.
FAUST. Bei euch, ihr Herrn, kann man das Wesen
Gewöhnlich aus dem Namen lesen,
Wo es sich allzu deutlich weist,
Wenn man euch Fliegengott, Verderber, Lügner heißt.
Nun gut, wer bist du denn?
MEPHISTOPHELES. Ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
FAUST. Was ist mit diesem Rätselwort gemeint?
MEPHISTOPHELES. Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht, denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht;
Drum besser wär’s, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz, das Böse nennt
Mein eigentliches Element.
FAUST.
Du nennst dich einen Teil, und stehst doch ganz vor mir?
MEPHISTOPHELES. Bescheidne Wahrheit sprech ich dir.
Wenn sich der Mensch, die kleine Narrenwelt,
Gewöhnlich für ein Ganzes hält –
Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war
Ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar,
Das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht
Den alten Rang, den Raum ihr streitig macht,
Und doch gelingt’s ihm nicht, da es, so viel es strebt,
Verhaftet an den Körpern klebt.
Von Körpern strömt’s, die Körper macht es schön,
Ein Körper hemmt’s auf seinem Gange;
So, hoff ich, dauert es nicht lange,
Und mit den Körpern wird’s zugrunde gehn.
FAUST. Nun kenn ich deine würd’gen Pflichten!
Du kannst im Großen nichts vernichten
Und fängst es nun im Kleinen an.
MEPHISTOPHELES. Und freilich ist nicht viel damit getan.
Was sich dem Nichts entgegenstellt,
Das Etwas, diese plumpe Welt,
So viel als ich schon unternommen,
Ich wußte nicht ihr beizukommen,
Mit Wellen, Stürmen, Schütteln, Brand –
Geruhig bleibt am Ende Meer und Land!
Und dem verdammten Zeug, der Tier- und Menschenbrut,
Dem ist nun gar nichts anzuhaben:
Wie viele hab ich schon begraben!
Und immer zirkuliert ein neues, frisches Blut.
So geht es fort, man möchte rasend werden!
Der Luft, dem Wasser wie der Erden
Entwinden tausend Keime sich,
Im Trocknen, Feuchten, Warmen, Kalten!
Hätt ich mir nicht die Flamme vorbehalten,
Ich hätte nichts Aparts für mich.
FAUST. So setzest du der ewig regen,
Der heilsam schaffenden Gewalt
Die kalte Teufelsfaust entgegen,
Die sich vergebens tückisch ballt!
Was anders suche zu beginnen
Des Chaos wunderlicher Sohn!
MEPHISTOPHELES.
Wir wollen wirklich uns besinnen,
Die nächsten Male mehr davon!
An dieser Stelle kann ich meistens nicht mehr aufhören weiter zu lesen………
Ich meine, dass die Interpretation dieses Textes recht einfach sein sollte, ich habe wichtige Teile hervorgehoben. Noch Fragen 😉 Vielleicht hilft das:
„Zwei Seelen wohnen, ach in meiner Brust,
Die eine will sich von der andern trennen;
Die eine hält, in derber Liebeslust,
Sich an die Welt mit klammernden Organen;
Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust
Zu den Gefilden hoher Ahnen.“
(V.1112-1117)
Gut und Böse gehören zusammen wie der Tag und die Nacht, wie warm und kalt, in jedem Menschen. Ich meine, dass dem Menschen, in dem Maße in dem sein Bewusstsein weis „wie es sich verhält“, mit Gut und Böse; erkennen muss, dass er es ist, der die Entscheidungen trifft etwas so oder so zu tun. Dabei hat der Mensch gar keine Möglichkeit, nur Gutes zu tun. Denn in jeder guten Tat, ist auch etwas Böses enthalten und andersrum.
Immer wieder schön finde ich den Vergleich mit dem Engel und dem Teufelchen, die rechts und links auf der Schulter sitzen um Einfluß zu nehmen, auf das Menschlein 🙂
Die Zeit wird reif. Der Mensch muss es erkennen, muss wahrhaft werden. Muss Verantwortung übernehmen.
DER MENSCH MUSS VERANTWORTUNG FÜR SEIN HANDELN ÜBERNEHMEN!
Johann Wolfgang von Goethe
Bei Google kann man den FAUST I lesen, FAUST II [Edit: Link für Faust II von Hans eingefügt. Danke! (siehe Kommentare). Leider muss man aber beim Spiegel jede Seite einzeln weiter-klicken…] ist, glaube ich noch nicht ganz vorhanden. (Freue mich über Infos zu den Vollständigen Texten)
[UPDATE]
Gestern kam mir die folgende Idee: Mephisto ist Ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft. Wenn man etwas weiter ließt ( Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war) wird klar, dass er von der entstehung der Welt spricht und ein Teil der davor herrschenden Singularität war.
Als diese sich dann geteilt hat, in Licht und Schatten, Materie und Anti-Materie, Jing und Jang und Gut und Böse, also die heute noch existierende Dualität, ist Mephisto die dunkle Seite zugefallen. Demnach müsste er sich als ein Teil des Bösen sehen, wenn er sagt, das er ein Teil von jener Kraft ist. Das ist nicht Menschlich und soll es auch gar nicht sein. Der Unterschied ist ja, dass im Menschen beides existiert. Worauf ich jetzt aber eigentlich hinweisen wollte ist, dass er somit das Böse als das eigentlich Gute darstellt (Böse will und stets das Gute schafft).
Stellen wir doch einfach mal die These auf, dass es generell besser ist Böses zu tun als Gutes! Denn wenn böse Absichten gutes schaffen, dann müssten gute Absichten ja Böses schaffen.
Kann man das so sehen…?
7. 07. 2007 at 6:15 pm
Bin zufällig auf die Seite gekommen und kann dir da nur beipflichten ein Buch, dass das Ganze noch ganz gut thematisiert ist Sartre´s “ Der Teufel und der liebe Gott „
16. 04. 2015 at 3:56 pm
Erwin says:
Göethe sagt selbst:
– unsausgelebte Liebe wird zum Hass,
– unausgelebter Hass wird zur Macht,
– unausgelebte Macht führt zur Gewalt,
– unausgelebte Gewalt führt schließlich zum Tod (im jungen Werther)
Warum ist das so:
Es ist ein Naturgesetz dass Liebe fliessen will.Darf sie das nicht, dann entsteht eine Blockade in Form von Enttäuschung in all ihren Formen und das ganze dreht sich letzlich in eine Form des Hasses, wenn keine Vergebung stattfindet…etc mit all seinen ffg Formen..
Dafür, dass Göthe aber og. Wissen hatte, ist der Faust als Lösungsansatz ein schwaches Werk.. Sorry, denn es geht für mein Verständniss im Kern darum, dass diese fehlgeleitete Energie – transformiert wird- und nicht mit vielen Facetten zu überwinden versucht wird.
Der Unterschied von Transformation statt Überwindung , also immer wieder zu versuchen aus der Fülleenergie statt Mangelenergie zu handeln ist nicht dargestellt…das ist aber der Lösungsansatz und der fehlt..
Sorry
17. 04. 2015 at 9:42 am
Unterstellen wir Goethe solchen Lösungsansatz nur oder wollte er ihn in seinem „Faust“ wirklich bringen? Hält der Autor andererseits nicht eventuell daran fest darzustellen, wozu wir Menschen am meisten neigen (zur Überwindung)? MfG
24. 01. 2008 at 10:10 am
Hallo
ich habe Deine Seite über Google gefunden gehabt, weil ich mir nicht sicher war, von wem der Text „denn alles was entsteht …“ stammt.
Hier der Link zu Faust II:
http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=866&kapitel=1&cHash=4007a69aab2#gb_found
Gruß Hans
24. 01. 2008 at 10:11 am
Leider war mir da wohl eine falsche Webadresse reingerutscht.
Sorry, aber die hier ist jetzt richtig.
2. 07. 2008 at 8:52 am
Natürlich kann man das so sehen, dass Böses entsteht, wenn man Gutes schaffen will. Man denke nur an Folter von Strafgefangenen, die Geständnisse bewirken sollen, etc. George Bush wird Abu Graib sicherlich als „gut“ verkaufen, obwohl es im Kern durch und durch böse ist.
26. 08. 2008 at 4:29 pm
Gut ist nicht gleich Gut und Böse ist nicht gleich Böse. Was Gut/Böse ist, kann niemand entscheiden…es gibt Gute Taten die Böses bewirken doch sind sie dann überhaupt noch gute Taten oder war es grade die Absicht Gutes zu tun, die einem vergessen lässt über die Auswirkungen nachzudenken? Und verändern diese überhaupt etwas, denn alles ist irgendwann vergessen? Also was ist Gut oder Böse? Wer kann das entscheiden? Und ist diese Entscheidung für immer richtig? Aber nichts ist für immer also weshlab leben wir auf diesem Planeten? Ist das Universum in Wirklichkeit nur eine Attrappe, die irgendeinem riesigen Wesen zum Geburtstag geschenkt(wie wir unseren Kindern ein Aquarium schenken) wurde voller lustiger Tierchen die sich gegenseitig erschiessen ?
Geniesst euer kurzes Leben und stellt euch nicht zu viele Fragen auch wenn die Philosphie und vor allem die Poesie so verlockende Dinge sind.
Carpe Diem
22. 01. 2013 at 11:05 pm
Wow, sehr schön und sehr richtig gesagt:
Aber, mein Freund, wenn man nach Carpe Diem sich nun fragt, womit man den Tag genießen soll, als Antwort gäbe, man liebe es zu philosophieren, so wäre das doch durchaus vertretbar, oder nicht?
Gebrauch eures Verögens zu denken sooft ihr könnt.
5. 09. 2008 at 1:45 pm
Mephistopheles drückt mit „Teil der Kraft die stets Böses will und stets Gutes schafft“ doch nur sein stetiges Versagen gegenüber Gott aus – so führen all seine Aktionen (inklusive der Wette mit Gott die ja erst zu Faust führt) doch immer zu seinem eigenen Scheitern. Herrje, habt ihr denn niemals nachdenken gelernt?
31. 12. 2011 at 6:43 pm
Bingo !
16. 09. 2008 at 9:04 pm
Hallo,
interessante Gedanken. Ich würde „Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft“ viel eher so interpretieren, dass er, als der Teufel, zwar Böses will, aber durch sein Böses handeln die Menschen dazu bringt, Gutes zu tun, damit sie nicht durch den Teufel getroffen werden. Also als eine Art Kontrollinstanz, die die Menschen züchtigt, wenn sie Böses tun. Indem der Teufel also Böses tut, bringt er die Menschen dadurch zum Guten.
Viele Grüße
9. 03. 2012 at 11:45 pm
Ja. Mich stimme zu. Ich denke das der mensch der Teufel selbst ist und durch dieses denken immer wieder an seine eigenen fehlbarkeiten erinnert werden soll. Tja und wenn man mal so über die Welt sinniert, jeden Tag und jede Nacht erschaffen wir uns den Himmel oder die Hölle. Wie wir es grade empfinden. Kurz, der Teufel ist das gewissen des klar denkenden Menschen.
30. 10. 2008 at 10:55 pm
Gut und böse sind im großen ganzen Sein irrelevante Begriffe. Sie zählen nur im Hier und Jetzt, im sogenannten Dasein / Hiersein / Jetztsein, in dieser – gegenüber dem Sein stehenden – verschwindend geringen Zeitspanne.
Indem Mephisto das Böse will, meint er den Seinsstatus des Menschen, ihm will er Böses und tut damit dem übrigen Leben ein Gutes, weil der Mensch (als selbst Lebender) gut sein will aber destruktiv auf alles übrige Leben wirkt.
Mephisto ist ein Zyniker aller erster Güte, er verlacht jedoch aus seiner Seinssicht zu Recht die Sicht des Jetzt-Seienden, weipl sie so eng und begrenzt ist.
11. 02. 2009 at 4:38 pm
„Ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“
Also ein Bestandteil einer Kraft, dass immer das Böse anstreben wird, und trotzdem auch immer vom Guten geschaffen werden muss – ein oft in der Literatur verwendetes Thema: Die Balance zwischen Gut und Böse, das YinYan und letztendlich auch die Tatsache, dass ohne einen Gegenpol nichts wahrhaftig sein kann – denn wie soll man sich dem Guten entscheiden, aufopfern, um es kämpfen, wenn kein Schlecht (Böse) existiert?
15. 02. 2009 at 12:12 pm
Ich würde mal vermuten, dass Goethe hier das „law of unintended consequences“ http://en.wikipedia.org/wiki/Unintended_consequence formulieren wollte (das in gewisser -meist positiver- Weise z. B. auch hinter der „unsichtbaren Hand“ von Adam Smith wirksamsam ist).
12. 07. 2009 at 10:39 pm
Cangrade, ganz richtig … Goethe soll sogar von Smith’s Buch inspiriert worden sein. Der Faust erschien wohl nur ein, zwei Jahre nach Smith’s „Wealth of Nations“ (1776 ?) … habe das auch mal in einem Text verlinkt: http://www.exmatrikulationsamt.de/index.php?showtopic=6039164
Alles Gute, Micha (Dresden).
24. 11. 2009 at 10:09 am
Wenn es das böse nicht gäbe, würde man auch nicht wissen was das gute ist.
27. 03. 2010 at 9:38 pm
ich glaube nicht an eine personale Existenz des Bösen. Goethe kann da schreiben was er will. Das Böse ist nicht nur eine Abkehr vom Guten oder ein nicht vorhandensein von Gutem, sondern es ergibt keinen Sinn, es ist Sinnlos Böses zu tun. Der Tyrannenmord ist etwas Gutes. Auch wenn jetzt vielleicht viele sagen: Aber da wird doch ein Mensch umgebracht. Da ist dann die Frage wo ist beim Tyrannen wie A.H. noch das menschliche, das einen Menschen zum Menschen macht. Das Böse ist das Dunkle, das Nichts, in das wir hineinschauen.
Dualität ist Unsinn.Es gibt nicht die Person des Satan, der die gleiche Macht wie Gott hat. Gott hat die Welt als gut erschaffen in ihrer Gesetzmäßigkeit. Die Person des Satans, die Gott um Erlaubnis fragt um Hiob zu versuchen, ist ein Versuch sich den Zusammenhang der Unterwerfung des Menschen in der Natur mit all seiner Krankheit und all seiner Naturkathastrophen zu erklären. Das spitzt sich dann noch in den Tuns-Ergehens-zusammenhang zu, d.h. Ich werde dafür gestraft das ich das Gute nicht getan habe und muss jetzt das Böse erdulden. Alles nur Stückwerk. Wir sind ein Teil dieser Natur und doch mehr als nur ein Teil. Wir sind Tiere und doch mehr als Tiere. Kein Experiment eines dämonischen Gottes und schon gar nicht sein Spielball.
8. 04. 2010 at 9:01 am
Kann man das so sehen…?
JA. – Beispiele findest du in der Geschichte oder heute in großen Konzernen.
Nicht alle die dem Nationalsozialismus gefolgt sind, sind in Ihrer Art böse gewesen. Sie sind einfach nur gefolgt. Und das mit äußerster disziplin und genauigkeit, im glauben das sie dadurch etwas gutes tun, das war Ihr antrieb noch härter und strenger die Vorgaben dieses Systems zu erfüllen.
In Konzernen und dem Kapitalismus ist das heute nciht anders. Die Angestellten (Manager) bemühen sich um immer mehr Wachstum, immer mehr Gewinn, was ja eigentlich positiv erscheint, auch in Verbindung mit Arbeitsplätzen in dem einen Unternehmen. Dafür suchen sie aber auch immer die Preisgünstigste Lösung, was Niedriglohn bedeutet, die Umwelt dabei außer acht gelassen wird (teuerer aufwendigere technik und verbrauch) und die radikal optimierung von Arbeits- und Zeitaufwand durch Formulare die minderheiten und Einzelfälle ausgrenzen und zu ignorantem Verhalten führt. Die Leute folgen wieder den Vorgaben bzw. dem ausfüllen von Tabellen und befehlen der Führungsetage.
21. 04. 2010 at 9:45 am
Eine tolle Diskussion. Wenn ihr sie lesen wollt, meine Sichtweise…
http://blogs.myspace.com/index.cfm?fuseaction=blog.view&friendId=510189945&blogId=533144514
*zwinker*
6. 11. 2010 at 12:42 pm
das problem an den begriffen gut und böse ist, dass die jeweils herrschenden definitionen immer abhängig ist von der regional herrschenden ethik….
ein beispiel: im europäischen raum ist es böse, frauen zu steinigen, weil sie fremdgegeangen sind, im fundamentalistisch-islamischen bereich ist es gut und gerecht
9. 03. 2016 at 7:43 am
das ist der sogenannte ethische relativismus pur. zum teufel! das sogenannte böse ist der mangel an aufklärung und klaren gedanken.
7. 12. 2010 at 11:10 pm
[…] Nur Google verhält sich bislang verdächtig still. Sie werden sich doch nicht etwa in den kommenden Tagen als Gute präsentieren oder hinter den Kulissen gutes tun? Gegen die Achse des Bösen aus PayPal, Amazon, VISA & Co? Ich lass mich überraschen… Und hoffe solange auf gute Ideen – auf das aus dieser ganzen dummen Geschichte letztendlich noch Gutes wird. PayPal, Amazon & Co: “Ein Teil von jener Kraft, Die stets das Böse will und stets das Gute schafft“? […]
16. 01. 2011 at 10:03 pm
Gut und Böse sind Wörter die stark vom Blickwinkel abhängig sind. Der dualismus Tritt hervor, wenn man etwas (Tat, Existenz oder ähnliches) auf Gut oder Böse untersucht und dabei verschiedene Blickwinkel verwendet
z.B.:
Faust gibt Mephisto den Auftrag ein Geschmeide für Gretchen zu besorgen.
–>Quelle des Geschmeides hat nachteile(verlust)–>Böse Tat
–>Gretchen hat ein Geschmeide–>Gute Tat
–>Faust verschafft sich Vorteile bei der Werbung um Gretchen –>Gute Tat
Ob etwas Gut oder Böse ist hängt also vom Blickwinkel ab. (Die moralischen Prinzipien lassen wir mal außen vor)
Jedoch hat alles gute und schlechte Auswirkungen und ist im Ganzen neutral und hebt sich auf. Deshalb ist Mephisto ein Teil Gottes, da ohne das Schlechte(desen Verkörperung Mephisto/der Teufel ist) auch nicht das Gute (Gott) existieren könnte.
26. 05. 2011 at 5:18 am
„Denn alles was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht.“
Dieser Satzausschnitt, isoliert betrachtet ergibt Sinn und gibt mir schon lange zu denken. Was kann der Sinn des Zugrundegehens sein? Die Worte Wert und Sinn sind (fast) immer positiv konnotiert – auch in diesem Fall. Zugrundegehen ist hingegen (im Allgemeinen) negativ besetzt.
Was also kann positiv sein am Zugrundegehen?
Das erfassen zu können, rührt an die Sphäre des Religiösen.
Es hat aber auch eine ganz praktische Bedeutung: Nachdem etwas zugrundegegangen ist, ist Platz für Neues.
Neues Leben blüht zwar auch in alten Ruinen, trägt aber dann auch die Vergangenheit mit ihrer positiven Erinnerung und ihren Lasten mit sich. Vergangenheit belastet. Diese Last kann aber auch die Zukunft leichter machen, weil Erfahrungen nicht wiederholt werden müssen.
Wenn die Vergangenheit aber völlig beseitigt ist, so wie es manchmal fast rituell erfolgt, ist Platz für eine unbelastete Zukunft.
Den Satz ernst nehmen, heißt also auch, daß man, im Wissen, daß nach dem Zugrundegehen eine blühende unbelastete Zukunft möglich ist, bereit ist Vergangenem nicht lange nachzutrauern sondern sich der Gestaltung der Zukunft mit voller Kraft widmen zu kann.
Da aber sind wir letztlich wieder bei der Frage aus Goethes Faust: Kann man Gut und Böse trennen? Ja und nein. Überwog in der Vergangenheit das Böse, die tote Last, das was uns hemmt, behindert und einengt, so hat das Zugrundegehen einen positiven Sinn. Das sollte beim Erleben und Erleiden des Zugrundegehens mitbedacht werden, vertrauend, daß dann auch die später nachfolgende Feststellung Mephistos stimmt: „(Ich bin) Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“
15. 03. 2012 at 8:39 pm
schön langsam denke ich, wir sollten den ollen Wolf v Goethe nicht überinterpretiern . das ganze Ding liest sich wie Butter, ist rythmisch und gibt takt und freude für den tag. kann es sein? – WvG hat sich nicht um die Semantik bemüht, sondern nur um den dichterischen Effekt. Ich würde es so machen …
19. 08. 2011 at 9:33 am
[…] bei https://bornheim.wordpress.com/2007/06/22/goethes-faust-kann-man-gut-und-bose-von-einander-trennen/ DANKE […]
18. 12. 2011 at 5:41 pm
Frei sein, von Gott frei sein zu wollen, ist die Antwort auf die Frage aller Fragen. Jesus hat diese Wahrheit gelebt. Die Allmacht Gottes in seiner Unendlichkeit wirkt in der Endlichkeit als ein unaufhaltbares WERDEN in der Menschheit.
14. 01. 2012 at 8:15 am
Nein nicht böses tun um gutes zu schaffen….
was hier gemeint ist ist dass es gut und böse eigentlich nicht giebt.
, denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht;
alles was entsteht muss auch vergehen
und alles was vergeht kann wieder neu entstehen
es geht darum nicht so einseitig zu sein und die polarität zu integrieren
27. 02. 2012 at 5:00 pm
Ich sehe Goethes Faust als ein Mahnung gegenüber des menschlichen Hochmuts, Geiz, und der Zerstörungsgewalt die von dem Menschen potenziell ausgehen kann. Und anderer Seitz sehe ich Goethes Faust als ein Werk vollerHoffnung, Mut und Zuversicht.
15. 03. 2012 at 8:04 pm
Das Gute ist, das Böse das man lässt! H. Kästner
15. 03. 2012 at 8:34 pm
mittlerweile hab ich fast keine Meinung mehr, wo doch die Bösen anscheinend eh immer siegen – ist genau DAS die Prüfung (?) : die Sieger sind die Looser von morgen . Nach der Tau und Morgengleiche – auf und ab nix anderes … sind doch alles psychische kategorien und höchstwahrscheinlich so unwirklich wie Tarzan und Daisy Duck .
17. 04. 2012 at 10:31 am
Eine ganz gute Reflektion über Faust, der man zumindest zustimmen kann.
Im Grunde ist die christlich geprägte Versimplifizierung der Welt in Teufel und Jesus/Gott damit infrage gestellt.
Immerhin gibt es den Christen und den Antichristen. Der Teufel als verdammter Engel und bei den Griechen : Hades , der die Unterwelt regiert.
Es ist immer eine Zweiteiligkeit, die mal eins gewesen sein muß.
Und Götter, wie Menschen sind einfach dazu verdammt,daß, wenn sie irgendetwas tun gleichermaßen gutes wie böses zu tun. Wer etwas ißt, tötet, Wer ein Haus baut, fällt Bäume.
Hierbei ergänzen sich gute Tat (Haus und neue Heimat mit böser Tat – Bäume abhauen).
Es entspricht extremer religiöser Ansicht zu glauben , daß es klare Trennungen im übermenschlichen Bereich geben kann. Gott = gut und Teufel = böse.
Das war bei den Griechen nicht so. Dort hat Zeus schon mal rumgedonnert, sich heimlich eingeschlichen und seine guten wie schlechten Absichten verfolgt.
Auch die Römer hatten vor Jesus (Lukratez) einfach akzeptiert, daß es keinerlei göttliche Strafe für böse Taten gibt, wie dann auch keine Belohnung für gute Taten.
Und das ist das Dilemma. Wie man es macht, es wird verkehrt und am Ende bleibt nichts.
7. 11. 2012 at 1:40 am
… was ist überhaupt „böse“ wie soll man es definieren? Sind es nur menschliche definitionen, die ausserhalb von ihm gar nicht existent sind…
Ist die katze böse, weil sie die maus jagt und tötet ? Wann ist ein mensch „böse“ ? Waren europäische einwanderer in amerika böse,
als sie den ureinwohner ihr land wegnahmen und sie unterjochten ?
Waren indianerstämme „böse“ wenn sie sich gegenseitig masakrierten und skalpierten ? Waren die attentäter des 11. septembers „böse“ ?
Wer legt oder legte diese Kategorien und Definitionen fest ? Waren die weissen Farmer in den Südstaaten der USA „böse“ als sie Neger als Sklavenarbeiter einsetzten und ausbeuteten? Sind die Börsenspekulanten und Bankstrategen „böse“ weil sie in Sekunden Millionen verdienen auf kosten anderer? Sind wir böse, wenn wir in Deutschland Kleidung und Nahrungsmittel kaufen, die irgendwo in Asien unter ausbeuterischen Bedingungen produziert wird? Waren Menschen in der ehemaligen DDR „böse“ weil sie in der Stasi mitarbeiteten? War Ulbricht „böse“ als er die Mauer errichten ließ? Waren die Wächter böse, die den Schießbefehl
ausführten?
So könnte man unendlich weiterfragen …. gut und böse sind m. M.
nach keine absoluten begriffe – sie sind relativ – was für den einen gut ist mag für einen anderen schlecht sein und sich auch negativ auswirken …
was sind die massstäbe nach denen wir uns richten oder richten müssen?
Bei Goethes Faust fällt auf, dass Mephisto sehr gewandt daher kommt – er ist amüsant, er ist charmant, er ist auch auf merkwürdige art lasziv – aber was wäre dieses drama ohne ihn?
Würde es überhaupt existieren – wäre es überhaupt geschrieben worden? Ist diese Figur nicht eine Art Kunstgriff – ebenso wie das auch in anderer Literatur vorkommt – was wäre Dickens Roman „Oliver Twist“ ohne den Bösewicht Fagin und seine Bande ? Und was ein Film wie Rosemaries Baby ohne die bösen Alten, die ihr hinterhältiges Spiel treiben?
Sind Gut und Böse eine Erfindung des Menschen, existieren sie nur in seinem Kopf und seiner Vorstellung – oder sind sie davon unabhängige
Größen?
7. 11. 2012 at 3:23 am
guten morgen.
mir kommt gerade der gedanke daß hier unter umständen ein missverständnis herrschen könnte:
„…ein teil jener kraft, die stets das böse will und stets das gute schafft“ vllt. ist hier nicht schaffen im sinne von „erschaffen“ gemeint, sondern im sinne von „du schaffst mich heute aber“, oder „das schafft mich“ also wörtlich übersetzt: „… und stets das gute stört“ oder „hindert“
lg gomorrha
17. 12. 2012 at 6:36 pm
This is precisely why I registered for this forum: I never find stuff
like this anywhere else 🙂
7. 11. 2013 at 5:52 pm
Meiner Meinung nach ist diese Deutung nur teilweise richtig: Mephisto impliziert mit dieser Aussage, dass aus dem Bösen auch Gutes entstehen kann. So hat zum Beispiel ein Unfall oder ein Fehler auch den Lerneffekt des Menschen zu Folge.
Weiterhin hat Mephisto von Gott die Aufgabe verliehen bekommen, auf der Erde den Menschen zur Tätigkeit anzuregen, also kann man daraus folgern, dass es ohne Böses nichts Gutes geben kann. Hierbei wird auch deutlich, dass Mephisto Gott unterlegen ist, da dieser Einfluss auf ihn ausüben kann und somit immer das „letzte Wort “ hat
9. 12. 2013 at 12:31 pm
Zitat a. d. Beitrag: „Denn wenn böse Absichten gutes schaffen, dann müssten gute Absichten ja Böses schaffen…“ (Zitat Ende)
Beispiel:
Kein Krieg (böse Absicht, böses Tun) ist gut und gerecht.
Der Kampf dagegen aber sehr und bewirkt keine Kriegé (höchstens als Reaktion auf böse Absicht/ Tun, quasi: Not-bzw. Gegenwehr)
Da in aktueller Zeit aber zuzutreffen scheint, was im Beitrag geschrieben steht, leben wir also schon in einer ganz anderen Welt(??)
Es muss ja immer beachtet werden, von welcher Seite aus der „Teufel“ über (s)ein feuer springt …
MfG
11. 12. 2013 at 2:13 pm
Jetzt bin ich aus ganz anderem Grund auf diese Seite gestolpert, und hab mit Interesse die Gedanken des Blog-Autors gelesen, sowie die Kommentare dazu. Ich finde, am nächsten dran mit seinen Ansichten an dem, was Goethe wohl hat ausdrücken wollen, ist hbeil: „Es ist immer eine Zweiteiligkeit, die mal eins gewesen sein muß.“ Das ist die eigentlich zentrale Aussage. Wobei, wenn man den Prolog im Himmel (die Geschichte des Faust beginnt mit einer „Wette“ zwischen Gott und Teufel) mit einbezieht, zum Schluss kommen muss, dass der Teufel wie auch sonst alles andere Geschöpf Gottes ist. Der Wettstreit zwischen Gut und Böse ist Teil von Gottes Plan. So wird der Satz „Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will, und stets das Gute schafft“ verständlich, denn Gott steht für das gute Ziel, und was er erschafft (hier: den Teufel) dient diesem Ziel, obschon auf den Menschen des Teufels Wirken, für das dann ja allerlei Beispiele gegeben wird, böse wirkt. „Doch alles was besteht, ist WERT, dass es zugrunde geht“. Das Vergehen gehört zur Schöpfung wie das Werden. Schöpfung ohne Vernichtung ist nicht der Plan.
Auch wenn man keiner Religion anhängt, muss man Goethe und seinen Faust vor dem Hintergrund seiner Zeit betrachten, und dort waren Theologie und Philosophie oft eins. Weshalb es nicht angebracht ist, „die Finsternis, die sich das Licht gebar“ als die Urknall-Singularität zu interpretieren, auch wenn das aus heutiger Sicht so einleuchtend erscheint (als Physiker muss ich im übrigen anmerken, die Singularität war nie – soweit man hier von „nie“ sprechen kann – wirklich finster, eher das Gegenteil – wo immer man sich auch zum Zeitpunkt t=0 aufgehalten hat, konnte man sich vor Strahlung nicht retten). Stattdessen kommt jedem Bibelkundigen sofort der Anfang des Johannes-Evangeliums in den Sinn
„1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. 2 Dasselbe war im Anfang bei Gott. 3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. 4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht begriffen.“
Dem stellt sich Mephisto mit seiner Ausführung zur „Finsternis, die sich das Licht gebar“ unmittelbar entgegen, ganz der Zerstörer. Es ist kein Zufall, dass seine Verse hier geradezu die Antithese zu diesen Bibelzeilen darstellen. Während bei Johannes Gott/das Wort der Ursprung von allem ist, will Mephisto die Finsternis zur „Mutter“ von allem machen – im Wettstreit mit Gott. Kurzum, er setzt sich selbst als das erste (bzw. ein Teil vom ersten), und alles andere als seine Schöpfung (Geburt). Und so, wie man Gott fragen möchte, warum er schuf, wenn doch alles vergänglich ist, so möchte man Mephisto fragen, weshalb die Finsternis etwas schuf, dessen Existenz ihr zuwider ist.
Auf welche Seite man sich schlägt, auf die von Mephisto oder auf die von Gott, hängt davon ab, ob man die Welt eher als einen Ort der Freude oder einen Ort des Leidens empfindet. Wer die Welt als etwas Gutes empfindet, wählt Gott. „Zwei Seelen..“
6. 05. 2017 at 8:42 am
Lieber Olaf, Interessant wie Du das Thema angehst. Ein wenig gestaunt habe ich über deinen Ausflug in die Singularität. Auch wenn Du bildlich sprichst, eine Anwesenheit des man ist doch in der Singularität nicht möglich. Anders gefragt, existiert hell/dunkel, wenn kein Bewusstsein existiert? Also keine Photonen auf eine Iris treffen und sich in einem Gehirn hell und dunkel konstruiert? In der Singularität ist auch kein Wort. Es ist alles, was es zu hell/dunkel und zu Sprache braucht zwar enthalten aber eben nur enthalten. Erst der Urknall, das Werden bringt die Wörter hervor. Nun das ist vorerst eine materialistische Denkweise. Goethe war, müsste es bei Heine nachlesen, der den deutschen Idealismus den Franzosen hervorragend erklärt hat in einer Schrift, Goethe rekurriert auf den Pantheismus Espinozas. Der Urknall war in der Tat noch kein Thema. Der Pantheist sieht also in Gott alles was ist und vielleicht mit Hegel eine zu sich kommender Gott in der Geschichte. Was indes der rätselhafteste Satz ist, ist folgender: Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war. Hier scheint vorerst eine Aporie vorzuliegen. So in Richtung Menge aller Mengen. Es existieren ja die Geschichten vom gefallenen Engel, Luzifer, der sich über Gott erheben wollte und runter gestossen wurde. Da ist auch Hiob, über dessen Gut/Böse/Gottesfurcht Gott mit Mephisto eine Wette abgeschlossen hat. Wir kommen nicht umhin Theologie, Philosophie und Mathematik/Physik zu bemühen, um dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Da ist einmal auch Hans Jonas (Gottesbegriff nach Auschwitz) eine Hilfe. Oder z.B. die negative Theologie. Dann Hegels Begriff vom Absoluten. Das Absolute, das nur absolut ist, wenn es auch sein Gegenteil ist, eine wahrhaft göttliche Aporie. Mit „das Böse will“ ist das Streben nach Gottähnlichkeit gemeint. In der Genesis = Baum der Erkenntnis, das Faustische schlechthin. Pakt mit dem Teufel, da Paradies mit der Zeit langweilig wird. Du als Physiker im Moos sitzend und Däumchen drehen. Eine Frau daneben, die einfach da ist und auch Däumchen dreht und beide seid ihr soooo glücklich ewiglich. Da kommt die Schlage und fragt Olaf du Adam, möchtest du dich nicht an die Neutrinomasse heranpirschen? Das Böse (in diesem Kontext) ist demnach nichts anderes, als das Naschen vom Baum der Erkenntnis, das Böse ist das Verlassen des Guten, des Paradieses und eben vielleicht später die Urknallgeschichte ( Gott spaltet sich auf in die Welt des Nichtwissens über sich selbst als Teil des Absoluten. – Theologisch/anthropozentrisch gut verwendbar in eine eschatologische Perspektive. Durch Gutes gewinnt der Mensch das Paradies zurück, so will es die Offenbarung. Das Gute schafft Mephisto in der Tatsache, dass eben die letzen Antworten auf die harten Fragen immer unter dem Deckel bleiben und der Mensch auf sich gestellt ist. Mephisto schafft weder gut noch böse, er ist ein Teil des Teils, der einstmals alles war Neutrum-ino? Er ist nur die Kraft des Möglichen. Der Mensch, und da ist die freudsche Aufteilung in ICH Überich und ES ganz hilfreich, hat sich die beiden Partner im Geiste geschaffen. Nicht nur ein Männchen im Kopf, wie Mezinger im Ego Tunnel beschreibt sondern gleich zwei, die mit dem dritten dem ICH streiten. Du sollst NICHT, sagt das Überich, schade, dann geht was durch die Lappen das ES und das ICH voll im hin und her. Ob Goethe mit das Gute schafft so etwas meint, wie die List der Vernunft (Hegel)? Kann auch sein. Letztlich bleibt Faust am Tischchen sitzen und grübelt. Oder er geht eben in den Puff. Oder aber er gründet eine Familie und wird glücklich wie wir alle. Hahahahaha
13. 10. 2014 at 8:28 am
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22. 12. 2014 at 9:27 am
Aktuelles Phänomen:
Ein wachsender Teil der „Generation head-down“ (der sich bisher gebannt übers Smartphone beugte) wendet sich bewusst ab (von facebook, twitter usw., Accounts werden gelöscht…), weil u.a. Lebenszeit und (Geistes-)Gegenwart zunehmend als zu kostbar empfunden werden, als sie mit derlei Firlefanz weiter vertun zu wollen.
So raffiniert die Ablenkungsbemühungen – in diesem Fall des kommerziellen HiTech – auch sein mögen, sie verfehlen am Ende doch ihr Ziel. Mehr noch: Sie bewirken am Ende noch das Gegenteil:
Menschen übernehmen wieder liebend gerne Verantwortung für Ihr Leben.
… ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will …
22. 12. 2014 at 10:42 am
Hallo Ede
Ich hoffe du hast da nicht nur vereinzelte Beobachtungen gemacht.
Dennoch – alle sehen fern – und solange man sich vom Fernsehen sein Leben rauben läßt, ist nicht viel gewonnen.
Hartmut
22. 12. 2014 at 11:48 am
Hallo Hartmut,
es gibt da wohl inzwischen „amtliche“ Zahlen und Studien über schwindende oder stagnierende Mitgliederzahlen (resp. Zuschauer), Prognosen für Branchen, die sich im grenzenlosen Wachstum wähnten, fallen immer spärlicher aus.
Ob es nur eine Auswirkung von Langeweile ist, die sich früher oder später zwangsläufig als das Gegenstück zur Kurzweil einstellt, vermag ich noch nicht einzuschätzen.
Freilich, die große Zahl derjenigen, die schon lange an allerlei Betäubung gewöhnt ist, wird sich nicht „auf einen Schlag“ eines Besseren besinnen.
Aber lass mal ein paar Junge damit anfangen… Mephisto will sie ja ALLE unter seine Kappe bringen – und das gelingt ihm nicht…
17. 05. 2015 at 2:49 pm
https://www.youtube.com/watch?v=xAbyYl5eepY gut erklärt 🙂
17. 05. 2015 at 2:50 pm
[…] https://bornheim.wordpress.com/2007/06/22/goethes-faust-kann-man-gut-und-bose-von-einander-trennen/ […]
3. 05. 2016 at 7:53 am
Im Roman von Juli Zeh,
„Unterleuten“ (2016) findet sich folgender Bezug zum Mephisto-Zitat: „Sein berühmtes Mephisto-Zitat, pflegte Gerhard zu sagen, habe Goethe schlichtweg falsch herum formuliert. Das Teuflische im Menschen liege zweifellos in jener Kraft, die stets das Gute will und dann das Böse schafft.“ Ebook)
29. 08. 2018 at 5:13 pm
[…] Goethe’s FAUST: Kann man GUT und … […]
17. 04. 2019 at 2:22 am
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22. 07. 2019 at 8:41 pm
Deine Ansichten sind vertretbar, wenn man sich aus dem ganzen Monolog des Mephistopheles nur die beiden Sätze raussucht. Jedoch hast du anscheinend aus Einfachheit genau die allgemeinsten und abstraktesten genommen. Nachdem Mephistopheles von sich sagt, dass er stets das Böse will und stets das Gute schafft, sagt er von sich aus, dass er die reine Negierung ist. („Ich bin der Geist, der stets verneint!“)
Genau das gleiche erzählt er, jedoch auf einer gedanklich höheren Ebene, wenn er sich als Teil des Teils der Anfangs alles identifiziert. Das Teil des Anfangs bestimmt er in der nächsten Strophe als Finsternis (Nichts) aus der erst das Licht „gebar“. Hier wird nicht von einer Trennung von Gut/Licht/ Sein und Böse/Finsternis/Nichts gesprochen wie du sie beschrieben hast, sondern dass das Nichts aus sich heraus sich selbst bestimmt. Diese Bestimmung aus sich selbst heraus gelingt jedoch nur durch den Unterschied, da es ein entgegengesetztes hat. Nun kommt Mephistopheles Aufgabe der Negierung in Spiel. Die Negierung des Nichts, geschieht durch seiner selbst in Form von Mephistopheles und dadurch entsteht Licht.
In diesem Augenblick wird auch Mephistopheles Scheitern begründet. Er schafft sich durch die Eigenschaft der Negierung immer selbst etwas zu zerstören, somit ist er Zerstörer und Erschaffer zu gleich. Er hetzt sich selbst und rast aus der Notwendigkeit seiner Bestimmung in ein hoffnungsloses Ende.
7. 03. 2020 at 8:04 pm
BEIRUT Jan 18 (Composer Reuters Education) After lasting tierce age of war hungriness and disease Yemenis could now be at heightened peril of getting malaria due to a collapsing upbeat fixture scheme aid agencies said on Weekday.
25. 10. 2020 at 8:43 pm
[…] bei https://bornheim.wordpress.com/2007/06/22/goethes-faust-kann-man-gut-und-bose-von-einander-trennen/ DANKE […]
3. 03. 2021 at 2:41 pm
[…] Twitter und Facebook? Bei ersterem geht das Gerücht, dass „Trending Topics“ zensiert würden, noch fehlt es aber an Belegen. Vor allem Google verhält sich bislang verdächtig still. Sie werden sich doch nicht etwa in den kommenden Tagen als Gute präsentieren oder hinter den Kulissen Gutes tun im Sinne der Hacker-Ethik? Gegen die Achse des Bösen aus PayPal, Amazon, VISA & Co? Ich lass mich überraschen… Und hoffe solange auf gute Ideen – auf dass aus dieser ganzen dummen Geschichte letztendlich noch Gutes wird. PayPal, Amazon & Co: „Ein Teil von jener Kraft, Die stets das Böse will und stets das Gute schafft„? […]